Die Volksbank Kehdingen blickt auf ein spannendes Jahr zurück: Die Corona-Pandemie hat die Bank – ebenso wie viele weitere Unternehmen – vor Herausforderungen gestellt. Das seit jeher solide Kreditgeschäft, die bedarfsgerechte Kundenberatung und ein umfassendes digitales Angebot haben es der Volksbank aber ermöglicht, der Krise erfolgreich zu trotzen.
Vorstandsmitglied Joachim Fecht, Privatkundenleiter Björn Großmann und Firmenkundenleiter Lars Keitsch zeigten sich beim diesjährigen Bilanzgespräch in Drochtersen zufrieden mit der wirtschaftlichen Entwicklung. So betrug der Kreditbestand im Marktbereich Kehdingen zum 31.12.2020 knapp 165 Mio. Euro. Sowohl private als auch gewerbliche Finanzierungen wurden rege nachgefragt: Die Genossenschaftsbank hat im zurückliegenden Geschäftsjahr neue Kredite mit einem Volumen von mehr als 62 Mio. Euro zugesagt.
Niedrigzinsphase fordert Umdenken
Gleichzeitig ist das Einlagenvolumen um 8,2 Prozent auf 238 Mio. Euro gestiegen. Ein Wachstum, das in diesem Jahr bewusst reduziert werden soll. „Die anhaltende Niedrigzinsphase fordert ein Umdenken. Wir möchten unseren Kunden ermöglichen, Erträge zu erwirtschaften – etwas, das Einlagen wie Sparbücher aktuell nicht bieten“, skizzierte Vorstandsmitglied Joachim Fecht. Mit wachsendem Kundenguthaben steigt zudem die finanzielle Belastung der Genossenschaftsbank. Bis vor wenigen Monaten hat die Volksbank Kehdingen davon abgesehen, mit Privatkunden Negativzinsen zu vereinbaren, und den wirtschaftlichen Nachteil selbst getragen. „Aufgrund der aktuellen Marktentwicklung ist der Verzicht nicht dauerhaft möglich“, ergänzte Joachim Fecht. Mit diesem Schritt soll vor allem eine Einlagenflut durch Kunden anderer Banken verhindert werden, die bereits Negativzinsen weitergeben. Ziel sei es, im Rahmen der Genossenschaftlichen
Beratung gemeinsam mit den betroffenen Kunden geeignete alternative Anlagemöglichkeiten zu ermitteln und so Gebühren zu vermeiden, betonte Joachim Fecht. Im gewerblichen Geschäft sind bereits vor geraumer Zeit ähnliche Vereinbarungen getroffen worden.
Bereichsübergreifendes Wachstum
Dank einer hohen Beratungsqualität und attraktiven Konditionen konnte das Kreditvolumen im Privatkundenbereich um 3 Prozent auf 45 Mio. Euro gesteigert werden. Insbesondere in Bezug auf Baufinanzierungen war eine lebhafte Geschäftstätigkeit zu beobachten: Im Jahresverlauf wurden Immobilienkredite mit einem Gesamtvolumen von rund 10 Mio. Euro abgeschlossen. Ein Teil davon wurde dabei über Online-Plattformen vergeben. Ein deutlicher Anstieg ist ebenfalls beim Wertpapiergeschäft und dem ratierlichen Fondssparen zu verzeichnen.
Intensiv genutzt wurde auch das Online-Angebot der Volksbank. Dieses wurde 2020 um eine autarke Online-Geschäftsstelle erweitert, die einen ähnlichen Leistungsumfang wie die Filiale vor Ort bietet. „Unsere Kunden können ganz flexibel wählen, ob sie unsere Filialen vor Ort oder die Online-Geschäftsstelle über die Homepage unserer Bank in Anspruch nehmen – ein echter Mehrwert in diesen Zeiten“, so Björn Großmann.
Das Firmenkundengeschäft war im zurückliegenden Geschäftsjahr durch eine konstant hohe Kreditnachfrage geprägt. Im gewerblichen und landwirtschaftlichen Sektor hat sich das Kreditvolumen um
10,6 Prozent auf 91 Mio. Euro erhöht. Der Pandemie geschuldete Kreditausfälle seien bislang nicht zu verzeichnen. „Die regionale Wirtschaft hat sich als ausgesprochen stabil erwiesen“, betonte Lars Keitsch. Liquiditätshilfekredite seien bisher nur in wenigen Fällen nachgefragt worden. Der Kreditbestand im Bereich der Seeschifffahrt befindet sich auf einem gleichbleibend hohen Niveau. Die ausgewogene Portfoliostruktur und risikobewusste Finanzierung haben sich auch unter den besonderen Umständen des letzten Jahres als krisensicher erwiesen. Im laufenden Geschäftsjahr erwartet die Volksbank sowohl im Firmenkunden- als auch im Schifffahrtsbereich eine rege Geschäftstätigkeit. So hat sich das Kreditwachstum in den ersten Monaten des neuen Geschäftsjahres nochmals verstärkt: Bereits Ende Februar war eine Zunahme von 8 Prozent zu beobachten.
Erfolgreiches Geschäftsjahr für Immobilientochter
Der anhaltende Bedarf im Bereich Immobilien spiegelt sich auch in der Immobilienvermittlung wider: Die Kehdinger Finanz- und Immobiliengesellschaft, Niederlassung der OVB-Immobilien GmbH, hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von 6 Mio. Euro erzielt und damit das Vorjahresergebnis deutlich übertroffen. Insgesamt wurden
34 Objekte vermittelt. Kunden profitieren nicht nur von der sehr guten Marktkenntnis, sondern auch von der hohen Servicebereitschaft.
In der Region verwurzelt
Mit ihren Geschäftsstellen verfügt die Volksbank Kehdingen weiterhin über ein stabiles Filialnetz und bietet ihren Kunden damit direkten Zugang zu den Leistungen vor Ort sowie zu den persönlichen Ansprechpartnern. Neben der regionalen Präsenz nimmt auch die Förderung der Region und ihrer Menschen einen besonderen Stellenwert ein: Die Genossenschaftsbank hat die Region 2020 erneut an ihrem wirtschaftlichen Erfolg teilhaben lassen. Wie in den Vorjahren hat das Institut zahlreiche Projekte aus Kunst, Kultur, Wissenschaft sowie der lokalen Vereine in ihrem Geschäftsgebiet mit mehr als 20.000 Euro gefördert.
Ihre regionale Verwurzelung hat die Volksbank Kehdingen Anfang des Jahres zusätzlich auf besondere Weise betont: Am 18. Januar hat die Genossenschaftsbank ihr 125-jähriges Jubiläum gefeiert und die Region in diesem Rahmen mit sieben Spenden in Höhe von jeweils 1.250 Euro unterstützt. Die ersten zehn Neukunden durften sich über ein Startguthaben für ihre Mitgliedschaft freuen. Kinder von vier bis zehn Jahren können noch bis Mai an einem Malwettbewerb teilnehmen. Eine Jury wird die besten drei Bilder mit einem Spielwarengutschein und Sachpreisen prämieren.
Mit Zuversicht in die Zukunft
Die Bereichsleiter erwarten trotz der aktuellen Gegebenheiten weiter eine positive Entwicklung des Kehdinger Marktbereiches: „Das letzte Jahr hat gezeigt, dass wir sehr gut aufgestellt und auf neue Herausforderungen vorbereitet sind.” Von dem Erfolg des letzten Jahres sollen auch die 3.580 Genossenschaftsmitglieder profitieren. Vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrates, der Vertreterversammlung und der weiteren Entwicklung plant der Vorstand, den Genossenschaftsmitgliedern – wie in den Vorjahren – eine überdurchschnittliche Dividende von 6 Prozent zu zahlen.